10 Deutsche Ortsnamen, die aus einem Fantasyroman stammen könnten

Deutschland hat irgendwie den Ruf weg, nicht „fantastisch“ genug zu sein.
Gut, ein Ort wie „Dortmund“ klingt für uns jetzt erstmal nicht besonders fantastisch, und „Würzburg“ auch eher weniger.
Aber wir haben ja auch Orte wie „Greifswald“ und „Quedlinburg“. Das klingt doch schon viel aufregender – und wenn wir sie nicht bereits als deutsche Orte kennen würden, wären wir bestimmt begeistert, wenn wir sie in einem Fantasyroman lesen würden.

So kam ich auf die Idee, auf Instagram eine Reihe zu machen, in der ich deutsche Ortsnamen vorstelle, die locker genau so in einem Fantasyroman vorkommen könnten. Die ersten zehn Ortsnamen sind hier zusammengestellt.

1. Brilon

Dieser Ortsname hat direkt etwas von High Fantasy. Durch die zweite Silbe –lon klingt er sehr nach dem mystischen Avalon aus der Artuslegende und ist daher bestens geeignet für ein historisches Fantasysetting:

Es war Abend, als sie schließlich die Tore von Brilon erreichten. Guinnavaire saß ab und führte ihr Pferd über die steinerne Brücke, wo sie von einer Wache empfangen wurden.
»Lady Guinnavaire, seid Ihr es wirklich?«, fragte der Mann.
Guinnavaire ließ die Kapuze ihres Mantels herunterfallen und gab den Blick auf ihr Gesicht frei. Sofort kniete die Wache vor ihr nieder. 
»Meine Herrin! Ihr seid zurückgekehrt!« 
Guinnavaire griff nach seinem Arm und zog ihn wieder hoch. »Wie ist dein Name?«, fragte sie ihn.
»Ywain, Herrin. Ihr kennt mich nicht, ich trat erst kurz vor Eurem Verschwinden in Eure Dienste.«
»Und trotzdem hast du mich erkannt?«
Der Wachmann senkte den Blick. »Ich könnte Euer Gesicht nie vergessen.«
»Nun denn, Ywain,« sagte Guinnavaire. »Verbreite die Kunde über meine Rückkehr in ganz Brilon.« Ihr Blick richtete sich auf die Burg, die in der Ferne über der Stadt aufragte. »Ich bin Zuhause.«

Tatsächlich handelt es ich bei Brilon um eine Stadt im Hochsauerlandkreis in der Nähe der Möhnequellen in Nordrhein-Westfalen. Urkundlich wird Brilon das erste Mal im Jahr 973 erwähnt als Villa Brilon, 1220 wird die Stadt dann schließlich gegründet. Die Schreibweise bleibt unverändert seit der Erstnennung.

Vermutlich leitet sich der Ortsname Brilon aus dem indogermanischen *bher-, *bh(e)ri– ab, das ‚aufwallen, sich heftig bewegen‘ bedeutet (ein Verweis auf die nahegelegenen Wasserquellen) kombiniert mit einem –l-Suffix. Möglicherweise lag hier auch ein alter Abschnittsname der Möhne, nämlich *Brīla, zugrunde, wodurch mittelbar der Ortsname Brilon entstand.

2. Neverin

Bei diesem Namen denke ich sofort an Dungeons and Dragons, vielleicht auch, weil ein Charakter aus unserer aktuellen Kampagne so ähnlich heißt. Dieser Ortsname klingt jedenfalls direkt nach High Fantasy, nach epischen Schlachten, nach Intrigen, nach mysteriösen Magierinnen und schelmischen Dieben:

Nichts hätte an diesem Morgen darauf hingewiesen, dass dieser Tag nicht war wie alle anderen. Kaum hatten die ersten Strahlen das Goldene Tor von Neverin berührt, waren die ersten Leute auch schon rege unterwegs, um ihrem Tagesgeschäft nachzugehen. 
Laidra betrachtete das Treiben der Bewohner von Neverin von ihrem Fenster aus. Sie lächelte. Noch war es friedlich hier, aber sie wusste, dass sich das bald ändern würde ...

Es handelt sich bei Neverin um eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern und wird teilweise nicht ganz korrekt übersetzt als ‚Ort des Unglaubens‘. Der Ortsname geht zurück auf einen Vor- oder Zunamen *Nevěr mit dem besitzanzeigenden Suffix –in. Es handelt sich also um den ‚Ort des Never‘ oder ‚Nevers Ort‘. *Nevěr selbst lässt sich noch zerlegen in ne– ’nicht, un-‚ und *ver-, das wiederum eine Form des slawischen *věriti ‚glauben‘ ist. Also lautet die korrekte Übersetzung des Ortsnamens ‚Ort des Ungläubigen‘. Erstmalig wird Neverin 1385 als Neueryn erwähnt, 1469 als Neuerien und 1652 dann schließlich in der heutigen Schreibweise Neverin.

3. Tholey

Durch die –ey-Endung wirkt dieser Ortsname für unsere Ohren veraltet, findet seinen Platz also gut in einem historisch angehauchten Fantasyroman mit mittelalterlichem Setting:

Brennan hätte es kommen sehen müssen. Innerlich schalt er sich dafür, dass er Rugor, Lord von Tholey, diesen Vorschlag überhaupt unterbreitet hatte. Es hätte ihm klar sein müssen, dass Rogan sich nicht mit dem Gold begnügen würde, das Brennan ihm so großzügig überlassen hatte, obwohl es einem gemeinen Dieb mehr zugestanden hatte als Rugor, denn ein Dieb besaß Ehre. Reist ab, behaltet das Gold, und niemand muss von Eurem Verrat erfahren, das waren Brennans Worte gewesen.
Er hätte gleich zum König gehen und ihm erzählen sollen, was er gesehen hatte. 
Jetzt war es zu spät. Als die Wache hinter ihm die Kerkertür zuwarf und den Schlüssel im Schloss zweimal umdrehte, war ihm klar, dass nur noch ein Wunder ihn hier wieder rausbekommen würde ...

Dieser Ort, heute eine Gemeinde im Landkreis St. Wendel (Saarland), lässt sich auch tatsächlich bis ins Frühmittelalter zurückverfolgen. 634 finden wir Teulegio, Taulegius oder Toleio, 853 dann ad Toleiam, 1157 dann de Toleia.

Der Ortsname ist auf romanisch *teguleium ‚Gebäude mit Ziegeldach‘ zurückzuführen. In der Lautgruppe –egu– schwand das –g, und im 7./8. Jahrhundert wurde eu zu au, gefolgt von der Monophtongierung (dem Wandel von einem Zwielaut zu einem Einzellaut) von au zu ō im Trierer Raum.

4. Königswinter

Dieser Ortsname wirkt wie etwas aus einem Märchen oder einem High-Fantasy-Roman. Vielleicht eine Mischung aus Königsmund (King’s Landing) und Winterfell aus Game of Thrones?

Der Abgeordnete von Königswinter lächelte kühl. Er betrachtete die Prinzessin mit kaum einem Stirnrunzeln, als sie sich vor ihm positionierte.
»Ihr werdet mir antworten!«, verlangte sie scharf.
»Ich bin Euch keine Rechenschaft schuldig«, entgegnete der Abgeordnete. »Unser Abkommen galt König Edemund, und nicht seiner Tochter.« Das letzte Wort spuckte er ihr beinahe entgegen.
Prinzessin Cirsyns Augen verengten sich. »Ihr weigert Euch, meine Herrschaft anzuerkennen, weil ich eine Frau bin?«
Der Abgeordnete blickte mit hasserfüllter Miene auf sie herab, aber erwiderte nichts. Einige Atemzüge lang starrten sie einander nieder. Schließlich sprach Cirsyn, und es tropfte wie Gift von ihren Lippen. 
»Schafft ihn weg. Und morgen ... werft ihn den Löwen zum Fraß vor.«

Königswinter ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis und liegt am Fuß des Siebengebirges. Sie gehört zum Regierungsbezirk Köln. Eigentlich keine Gegend, an dem man besonders viel Kälte erwartet, dass eine Stadt nach der Winterzeit benannt werden könnte. Wenn wir uns allerdings die Etymologie des Ortsnamens anschauen, stellen wir fest, dass hier nicht die Jahreszeit zugrunde liegt, sondern ein Weingut.

1015 ist der Ort als Wintere bekannt, 1297 dann als Kunincswintre, 1402 ist es zu Coninxwinteren. Der Ortsname geht auf spätlateinisch vinitorium zurück, was ‚Winzerort, Weingut‘ bedeutet. Aufgrund der –tr-Verbindung unterliegt der Name nicht der Lautverschiebung, sodass t nicht zu z wird. Später kommt der Zusatz König– hinzu, vermutlich hat dies etwas mit karolingischem Königsgut zu tun.

5. Weißwasser

Meine erste Assoziation bei diesem Ortsnamen ist die Lautwasser aus dem Herrn der Ringe. Es klingt wie ein Name, der neben anderen Ortsnamen wie Aradur, Bergeland oder Navador stehen könnte, ohne besonders hervorzustechen:

»Ihr müsst euch beeilen.« Erywens Blick wandte sich gen Osten. »Die Orks werden bald die Weißwasser überquert haben. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
Aramir griff ihre Hand. »Das Volk der Elfen wird Eure Hilfe niemals vergessen.« Er deutete eine leichte Verbeugung an, bevor er sich auf sein Ross schwang und an seine Männer wandte. »Als wir aus Gondran aufbrachen, wussten wir, dass wir uns eines Tages der vernichtenden Armee der Orks stellen müssten. Dieser Tag ist gekommen und wir werden ihnen zeigen, dass das Volk der Elfen, das Volk von Gondran nicht schwach ist. Dass wir kämpfen! Heute werden wir das Wasser der Weißwasser grün mit ihrem Blut färben!«

Auch wenn ich ihn hier als Flussnamen umgedeutet habe, ist Weißwasser eine Kreisstadt im Landkreis Görlitz, zwischen Lausitzer Seenland und deutsch-polnischer Grenze. Die Etymologie ist nicht besonders überraschend, ist der Ortsname gebildet zu mittelhochdeutsch wiz ‚weiß, glänzend‘ und –wasser, das den Weißbach bezeichnet. Um 1351 ist Wyzzenwazzer bekannt, was – wie ich finde – sehr cool aussieht, 1459 schreibt man schon Weissenwasser, und ab 1552 die heutige Form Weißwasser.

Die Obersorbische Entsprechung ist Bieła Woda, was ebenfalls ‚Weißwasser‘ bedeutet.

6. Finsterwalde

Je nach Stimmung könnte man Finsterwalde nutzen für den Namen eines Königreichs in einem Märchen, oder den Namen eines Waldes in einem High-Fantasy-Roman:

Die Bäume von Finsterwalde erhoben sich drohend vor ihr. Sie hatte schon viel davon gehört. Niemand wagte sich hier hinein. Niemand, der jemals lebend wieder herauskommen wollte ...
»Hast du Angst?«
Sie zuckte zusammen, als der Kobold plötzlich hinter ihr auftauchte. »Du nicht?«, fragte sie. Ihr Herz pochte wie wild in ihrem Brustkorb.
»Ein bisschen«, gab der Kobold zu. 
Sie blickte in die Dunkelheit, die sich vor ihnen auftat. Die Äste der schwarzen Bäume waren kahl und schienen wie lange, dünne Finger den Weg zu versperren. »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.«
»Du musst«, sagte der Kobold. »Du bist unsere einzige Rettung.«

Finsterwalde liegt im Landkreis Elbe-Elster in der Nähe der kleinen Elster in Brandenburg. Auch die früheren Schreibungen und alten Varianten des Ortsnamens haben etwas Fantastisches an sich: Von 1282 ist Vynsterwalde belegt, 1301 dann Dinsterwlde [Or.] und 1353 Vinsterwalde, und 1541 Finsterwald, ohne das heutige –e am Ende.

Der Ortsname geht zurück auf mittelhochdeutsch vinster, das neben dinster ‚dunkel, düster‘ bedeutete (wodurch sich auch die Form von 1301 erklären lässt). Dieses Wort geht wiederum auf althochdeutsch finstar, thinstar und germanisch þimstra– zurück, wobei d vor n zu f wurde. Der Name scheint als Gegensatz zum benachbarten Sonnenwalde entstanden zu sein – allein dadurch entsteht ein fast klischeehafter Märchenort: Das strahlende Sonnenwalde, das bedroht wird vom benachbarten Finsterwalde … die Story schreibt sich gerade zu von selbst.

7. Eisenhüttenstadt

Bei diesem Ortsnamen hört man direkt die Hammerschläge auf einem Amboss, das Zischen von heißem Dampf, das Rattern von Zahnrädern. Bestens geeignet also für einen Steampunk-Roman oder in jedem Fall etwas mit Zwergen:

Ich musste mich ein wenig ducken, als ich die Schmiede betrat. Drinnen war es dunkel, die Fenster verhangen, obwohl es mitten am Tag war. Einige Öllampen hingen an der Wand, aber sie spendeten kein Licht. Nur die Glut in der Esse glomm unter der stetigen Luftzufuhr durch einen riesigen Blasebalg immer wieder auf. Ich wartete, bis sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und sah mich dann um.
Ein Zwerg in einer Lederschürze und einem Bart, der einmal lang und rot gewesen sein musste, dann aber von der vielen Arbeit angesengt war und dunkelgrau wirkte. Ich ging auf ihn zu.
»Man hat mir gesagt, Ihr seid der beste Schmied in Eisenhüttenstadt«, sagte ich vorsichtig.
Der Zwerg blickte von der Esse auf. Seine Augen glühten im Dunkeln.
»So? Sagt man das?«

Eisenhüttenstadt liegt im Landkreis Oder-Spree, in der Oderaue in Brandenburg. Erst 1961 wurde der jetzige Name eingeführt. Ursprünglich hieß der Ort Forstenberg (286 Forstenberg, 1293 civitas Vurstenberg, 1157 Vorstenberch), was sich auf die Gründung durch den Markgraf von Meißen bezog und von mittelhochdeutsch vörste, vürste ‚Fürst, Herzog, Herrscher‘ in Kombination mit –berg stammt.

8. Alzey

Wie Tholey ist auch hier die –ey-Endung für uns sehr fantastisch. Vielleicht handelt es sich sogar um eine Nachbarstadt von Tholey in einem Fantasyroman?

Es war ein Dreitagesmarsch nach Alzey, wo sie endlich ihre Vorräte auffüllen konnten. Rykas Magen knurrte bereits und auch Ezran hatte einen verbissenen Ausdruck auf ihrem Gesicht. 
»Verfluchte Greifer«, grollte sie. »Wir hätten fliehen sollen mit dem, was wir noch hatten.«
»Und riskieren, dass wir den Soldaten in die Hände laufen?«, entgegnete Ryka mürrisch. »Dann hätten wir uns genauso gut von den Greifern umbringen lassen können. Das wäre immerhin ein schneller Tod.«
»Ach, halt die Klappe.« 
Ryka wusste, dass Ezran klar war, dass es keine Alternative für sie gegeben hatte. Aber sie wusste auch, dass es Ezran half, mit ihrem Hunger klar zu kommen, wenn sie sich beschweren konnte.

Alzey ist eine verbandsfreie Kreisstadt im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz, die sich sehr weit zurückdatieren lässt. Die Grundform ist keltisch *Alti̯āi, ein Lokativ, der übersetzt wird mit ‚(Siedlung) auf der Höhe‘, bevor er dann lateinisiert wurde zu Alteio. Diese Form sehen wir erstmalig 223 erwähnt als vicani Altiaienses, später dann im 4./5. Jahrhundert nur noch als Alteio. Im Althochdeutschen entsteht daraus 897 Alceia, 1072 dann ad Alceiam, 1140 dann in der Schreibung mit z Alzeia. Um 1200 ist es dann Volker von Alzeye und 1331 Altzey.

9. Biblis

Ich weiß nicht, ob es an der lautlichen Ähnlichkeit zu Bibel liegt, oder daran, dass ich bei Ortsnamen mit mehreren b’s immer an antike Städte denken muss (hallo, Babylon), jedenfalls klingt dieser Name für mich nach etwas aus einem historischen Fantasyroman:

Die Königin von Biblis war eine beeindruckende Gestalt. Ihre schwarzen Haare waren zu einer aufwändigen Frisur genäht und mit Unmengen an Gold und Edelsteinen versehen. Ihre dunkle Haut war durchzogen mit feinen goldenen Linien, die wie flüssiges Metall an ihren Armen herunterliefen. Für alle Anwesenden war es offensichtlich, dass sie göttliches Blut in sich trug.

Allerdings handelt es sich Biblis um eine Gemeinde im Landkreis Bergstraße, zum Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen gehörend. Erstmalig wird Biblis 836 als Bibifloz erwähnt, aber das f fällt schnell weg, 897 ist es nämlich schon Bibiloz. 1389 kennt man schließlich Bibles, und 1507 ist es dann Bibliz. Der Ortsname leitet sich aus dem althochdeutschen *bifliozan ‚umfließen‘ ab, das im mittelhochdeutschen dann bevliezen ist. Warum dieser Name für den Ort gewählt wurde, ergibt Sinn unter dem Gesichtspunkt, dass die Siedlung in einem Knie des Flusses Weschnitz liegt, der Biblis wortwörtlich umfließt.

10. Trebur

Dieser Ortsname ist sehr vielseitig. Es könnte der Name einer Fantasyspezies sein wie Gobin, Firbolg, oder Gnom. Oder aber auch der Name eines Königreichs in einem Fantasyroman:

Der Atem des Kriegers rasselte und seine Augen waren panisch geweitert. Kallin drückte ihm sein Schwert noch tiefer gegen die Kehle. 
»Für Trebur«, flüsterte er.
Dann war es vorbei. Blut rauschte in Kallins Ohren, als der Mann vor ihm zusammensackte und sein lebloser Körper auf dem harten Boden aufschlug. Am Rande nahm er war, wie jemand auf ihn zu gerannt kam, seinen Schwertarm griff und triumphierend in die Höhe reckte. Aber Kallin starrte nur auf die Gestalt zu seinen Füßen, deren Blut langsam seine Schuhe rot färbte. 

Trebur ist eine Gemeinde im Landkreis Groß-Gerau, die ebenfalls zum Regierungsbezirk Darmstadt gehört. Von 830 bis 850 ist Triburen belegt, 882 kennt man Triburias, 1239 Tribure. Der Wandel von i zu e in der ersten Silbe in der heutigen Form ist nicht ungewöhnlich, auch der Wegfall des wortfinalen e’s ist ein häufiger Prozess. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung aus dem althochdeutschen dri ‚drei‘ und *būr(ī) ‚Haus, Anwesen‘. Vermutlich bestand die Siedlung zu Gründungszeiten nur aus drei Häusern.

Quellen:

Niemeyer, Manfred (Hrsg.). 2012. Deutsches Ortsnamenbuch. Berlin, Boston: de Gruyter.

https://www.brilon.de/leben-in-brilon/geschichte/ (31.07.2023)