Eleonore Laubenstein, 2020

Eleonore Laubenstein kommt gebürtig aus Münster und hat in Leipzig ihren Bachelor und Master in Linguistik abgeschlossen. 

Bereits in der Schule begann sie sich für Kunstsprachen zu interessieren und entwickelte mit 15 Jahren erste Ansätze ihrer Conlang „Arassyani“, die im Rahmen eines (unvervollständigten) Filmprojekts mit Schulfreundinnen entstand.

Tolkien war es schließlich auch, der sie dazu inspirierte, Linguistik zu studieren.

Unter dem Titel „Skizze einer Grammatik des Arassyani“ schrieb sie dann 2017 ihre Bachelorarbeit, in der sie ihre Conlang wieder aufleben ließ und auf 170 Seiten zu Papier brachte. Mit dem Ziel, eine „unmögliche“ Sprache zu entwickeln, die sich so weit wie möglich von der deutschen Sprache unterschied, ließ sie idas Arassyani gegen mehrere sprachliche Universalien, also Regeln, verstoßen, und entwickelte neue Analysemethoden, um die so entstandenen grammatischen Phänomene zu erklären

„Bá ravnorela zhestaf sachatrosaf l’apiduk paha gardrieldori h’elenak?“

„Welcher Idiot hatte die großartige Idee, Jagd auf drei Ghardrieli zu machen?“

Das Thema ihrer Masterarbeit, „Multidominance in Artificial Languages“ (2021), etablierte sie schließlich als Conlangerin: Ausgehend der Fragestellung „Was passiert, wenn eine Sprache nicht mehr linear ist, sondern zirkulär produziert wird?“ untersuchte sie – u.a. inspiriert von dem Film Arrival, wie eine Sprache aussehen würde, bei der mehrere oder alle Satzbausteine gleichzeitig ausgesprochen werden (müssen) aufgrund der zugrundeliegenden zirkulären Struktur, die der allgemein gültigen Baumstruktur in der Syntax gegenübersteht.

Die Darstellungen des Satzes „They served me what they optimistically referred to as a steak“, in der Baumstruktur (links) und in der neu entwickelten zirkulären Struktur (links).

Mittlerweile arbeitet die Wahl-Mindenerin als freiberufliche Linguistin und Conlangerin und bietet nebenher auch Landkartenillustrationen und Coverdesign für Autor*innen an.